Ausgedruckt von https://oberspreewald-lausitz.city-map.de/city/db/081101090200/luebbenau-im-spreewald

L�bbenau im Spreewald

Bildurheber: M.Vogt

L�bbenau - das Herz im Spreewald, so hei�t inzwischen der Slogan, mit dem der Spreewald-Touristinformation e. V. wirbt. Allj�hrlich kommen nahezu anderthalb bis zwei Millionen Besucher in die St�dte und D�rfer des Spreewaldes. Zum gr��ten Teil sind es Tagestouristen, die nur einmal per Kahn eine Rundfahrt auf einigen der vielen Flie�e - so nennt man hier die Nebenarme der Spree - machen wollen.

Ihr haupts�chliches Ziel ist dabei L�bbenau, das s�dlich gelegene Tor zum Spreewald, wie es Fontane in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg nannte. Von hier aus k�nnen sie ihre Kahnfahrt in die Natur dann beginnen.

Die in Europa einmalige Niederungslandschaft des Spreewaldes wurde w�hrend und nach der Eiszeit gebildet. So liegt auch der Oberspreewald in einem Urstromtal, das vor �ber eine Million Jahren entstanden ist.

Im Laufe der Zeit wurde durch den Menschen vieles ver�ndert und leider oft nicht zum Besten der Natur. Damit diese nat�rliche Flora und Fauna in ihrer herrlichen Vielfalt erhalten und gesch�tzt wird, hat man den Spreewald, als ein von der UNESCO anerkanntes Biosph�renreservat mit vier Schutzzonen erkl�rt. Dabei stehen je nach Zone die Forschung, der Artenschutz, die traditionelle Landschaftsnutzung und der Tourismus im Vordergrund.

Bildurheber: M.Vogt

Seit etwa dreitausend bis zweitausend vor unserer Zeitrechnung gibt es eine menschliche Besiedlung dieser Region. Holz-, Knochen- und Steinfunde zeugen davon. Im sechsten Jahrhundert begann die Niederlassung slawischer St�mme. Der �beraus gro�e Fischreichtum in den Gew�ssern und das Wild in den Tiefen der Waldgebiete bot ihnen gen�gend Nahrung. Typische Ringw�lle, sogenannte Fluchtburgen, deren �berreste zum Teil heute noch entdeckt werden, entstanden in dieser Zeit.

Urkundlich nachweisbar ist die Stadt L�bbenau seit 1315. Der Lehrer und Ortschronist Paul Fahlisch geht jedoch von einem weit h�heren Alter aus. Schon 1190 soll L�bbenau als Stadt in der "Destinata Lusacia" erw�hnt worden sein.

Der Ursprung ist slawisch, was Ausgrabungen unterhalb des Schlosses belegten. Man fand dort 1974 ein Wallanlage aus dem 9. Jahrhundert.

Im Mittelalter entwickelte sich nach und nach das Handwerk und Gewerbe in der Stadt. Zum gr��ten Teil waren es B�cker, Fleischer, Schuster, Schneider und Tischler, die damals ihren kleinen Betrieb gr�ndeten. Einen ebenso gro�en Anteil hatte dann bald die Leineweberei. So wurde zunehmend Flachs und auch sp�ter Hopfen in diesem Gebiet angebaut, der wiederum die Bierbrauerei f�rderte. Im 18. Jahrhundert besa�en die meisten L�bbenauer Geh�fte das Braurecht und mancher verkaufte das L�bbenauer Bier sogar bis nach Kopenhagen.

Bildurheber: M.Vogt

Die Nikolaikirche am Marktplatz (1741), heute noch das markanteste Bauwerk im Altstadtzentrum und das jetzige L�bbenauer Schloss (1817-20) wurden errichtet.

Der 1866 vollzogene Anschluss an das Bahnnetz gab dem Handel, aber auch dem Fremdenverkehr, weiteren Aufschwung. Paul Fahlisch warb f�r Spreewaldbesuche und organisierte Gesellschaftsfahrten von Berlin aus nach L�bbenau und in den Spreewald.

Das erste Elektrizit�tswerk versorgte ab 1905 den Ort mit Strom und zwei Jahre sp�ter wurde der st�dtische Kahnf�hrhafen, damals hier Landungsplatz genannt, er�ffnet.

Der immer bedeutsamer werdende Erwerbszweig -Fremdenverkehr- lie� nun in den letzten Jahren einige Bauern aus Lehde, die in ihrer Landwirtschaft hohe Einnahmeverluste infolge der Marktwirtschaft verzeichnete, sich vollends dem Kahnfahren zuwenden. Aus den freigewordenen Geb�uden wurden nach gr�ndlichem Umbau Fremdenzimmer mit allem Komfort. Und der fr�here Bauer ist so zum Unternehmer in der Tourismusbranche geworden.

Bis nach 1950 blieb L�bbenau dem Charakter nach ein Ackerb�rgerst�dtchen mit einer Einwohnerzahl um sechs- bis achttausend, die nur recht langsam wuchs. Kriegszerst�rungen hatte es zwar nicht gegeben aber einen gr��eren wirtschaftlichen Aufschwung war in den ersten Jahren nach dem Krieg auch nicht zu verzeichnen.

Dann aber, Mitte der F�nfziger Jahre, wurde die Stadt, durch einen Beschlu� der damaligen DDR-Regierung zur k�nftigen Energiepolitik, als Standort eines Braunkohlekraftwerkes ausgew�hlt. Die Lage schien insofern g�nstig, weil in unmittelbarer N�he die erforderlichen Kohlefelder im Tagebau erschlossen werden konnten und durch die Spree war auch das n�tige Wasser vorhanden.

Die Stadt ist dadurch nach S�den hin erweitert worden und infolge der Ansiedlung von Bau- und Kraftwerkspersonal sowie durch die Umsiedlung zahlreicher Bergarbeiterfamilien aus dem Raum Finkenheerd und aus den Tagebauen um Merseburg und M�cheln, betrug die Einwohnerzahl in den siebziger Jahren knapp 25000.

Bildurheber: M.Vogt

In k�rzester Bauzeit wurden Wohnh�user in Block- und sp�ter in Plattenbauweise errichtet, die zwar schnell den erforderlichen Wohnraum boten, in ihrer architektonischen Eint�nigkeit aber das gesamte Bild dieses Neustadtgebietes ung�nstig gestalteten. Seit Anfang der neunziger Jahre wurden die meisten dieser Wohnh�user saniert, die Wohnungen zum Teil umgebaut und die Au�enanlagen neu gestaltet.

Insgesamt z�hlen die weitere Industrieansiedlung und die Gestaltung der Neustadt zum freundlichen sozialen Stadtgebiet zu den Schwerpunkten der kommunalen Politik. F�r den Status als "Staatlich anerkannter Erholungsort" gilt es das Niveau und die Vielfalt des gesamten touristischen Leistungsspektrums und des Freizeitangebotes in der Stadt und in der Umgebung weiter zu erh�hen. So sind auch einige der Kultur- und Freizeiteinrichtungen inzwischen erweitert oder neu geschaffen worden. Als eines der markantesten Beispiele sei hier das neue Kristall Kur- und Freizeitbad genannt. Ein weiteres Vorhaben, die Errichtung eines Edelsteinparkes soll dieses Freizeitzentrum an der Stra�e Alte Huttung erg�nzen.

Textquelle: http://www.luebbenau-spreewald.de

Karten & Stadtpläne
In der Region suchen